Der Kommentar legt Micha als dramatischen Text aus und erschließt dadurch die lebhaften Reden und eindringlichen Bilder so, dass das "Micha-Drama" in der Vorstellung gleichsam selbst inszeniert werden kann. Der erse Akt (Mi 1,2-5,14) ist als Zeitreise konzipiert. Die Hauptperson, Micha von Moreschet, ist im ausgehenden achten Jh. v. Chr. situiert, als Samaria zerstört und Jerusalem belagert wurde. Von daher vergegenwärtigen die Szenen Stationen der weiteren Geschichte Israels, besonders Jerusalems, bis in jene ferne Zeit, in der Schwerter zu Pflugscharen und Speere zu Winzermessern werden. Im zweiten Akt (Mi 6,1-7,20) ist ein Rechtsstreit nachgezeichnet, den JHWH mit seinem Volk ausficht, und in dem er sich vom Ankläger und Richter (Mi 6,3f;6,9ff) zum Rechtshelfer seines Volkes (Mi 7,9) wandelt. Im Gericht bringt JHWH einerseits zur Geltung was gut ist (Mi 6,8); andererseits lässt er sich als ein Gott erfahren, der Schuld vergibt und sich wieder und wieder erbarmt (Mi 7,18f).
Serie / Reihe: Zürcher Bibelkommentar
Personen: Utzschneider, Helmut
Bi-W-327.1
Utzschneider, Helmut:
Micha / Helmut Utzschneider. - Zürich : Theologischer Verlag, 2005. - 175 S. - (Zürcher Bibelkommentar; AT 24.1)
ISBN 3-290-17368-2
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