Die Entscheidungen eines mündigen Menschen über die möglichen Handlungsoptionen bei ethischen Herausforderungen trifft das Gewissen. Schon bei seiner Entwicklung steht es stets zwischen der Forderung nach Anpassung an bestehende Sitten, Gewohnheiten und ethische Normen einerseits und dem Widerstand dagegen andererseits. In früher Kindheit wird Widerstand in diesem Sinne als "böse" und Anpassung asl "gut" vermittelt. Erst später muss bei der Gewissensentwicklung deutlich werden, dass das nicht immer gelten kann: Eine Anpassung an typische Konsumgewohnheiten und mediale Verhaltensweise als unreflektierte Assimilation an den gesellschaftlichen Mainstream ist häufig schädlich, so dass hier Widerstand geboten ist. Genauso kann ein Wertekonflikt dazu führen, dass zu Gunsten eines höheren Gutes eine wichtige ethische Norm verletzt wird. Für die Bearbeitung beider Herausforderungen gibt es keine Patentrezepte. Hier sind Abwägungen und Diskussionen notwendig, um zu sittlich verantwortbaren, tragfähigen Lösungen zu kommen. Der Unterricht muss auf solche Grundfragen eingehen und an ausgewälten Beispielen sinnvolle Handlungsoptionen zur Diskussion stellen.
Serie / Reihe: bb - braunschweiger beiträge
Personen: Schmidt-Kortenbusch, Martin
C_I_5-31
Schmidt-Kortenbusch, Martin:
Sollen wir bei ethischen Konfliktsituationen das tun, was die meisten machen? : Aus der Praxis für die Praxis: Skizze einer an der IGS Franzsches Feld durchgeführten U-Sequenz für den Doppeljahrgang 9/10; braunschweiger beiträge 3 / 2016 - bb 149 / Martin Schmidt-Kortenbusch, 2016. - 13 S. - (bb - braunschweiger beiträge; 3 / 2016)
Lebensthemen des Menschen - UM