In Gesprächen mit Schüler*innen offenbaren sich manchmal Bilder von Religion und Kirche, die bei Religionslehrer*innen nahezu reflexartig den Wunsch auslösen, diese Vorstellungen geradezurücken und Menschen, Religion und Kirche aus den so offensichtlichen Schubladen zu holen. Ein Problem an der Sache: Es gibt immer wieder gelebte Traditionen, medial wirksame Ereignisse oder auch Amtsträger*innen, die diese Schubladen bestätigen. Ein zweites Problem: Diejenigen Stimmen, die diesen Erscheinungsformen von Religion und Kirche etwas entgegenzusetzen hätten, sind offenbar zu leise und zu wenig präsent, um Schüler*innen positive Gegenbilder anzubieten. Die Folge ist so manches jugendliche Urteil über Religion und Kirche als einengend, moralisierend, angestaubt und weltfremd. Dabei sind weder konfessionelle Perspektiven noch innerkirchliche und innertheologische Differenzen für die Urteilsfindung der Jugendlichen relevant, zumeist nicht einmal bekannt.
Schublade 1: Die wollen doch nur Geld! /
Schublade 2: Die wollen doch nur missionieren! /
Schublade 3: Die glauben tatsächlich, dass jemand übers Wasser gehen kann! /
Schublade 4: Die glauben, auf alles eine Antwort zu haben! /
Schublade 5: Die verbiten alles, was Spaß macht! /
Schublade 6: Schwule und Lesben mögen die nicht! /
Schublade 7: Die haben keine Ahnung von meinem Leben!
Serie / Reihe: Loccumer Pelikan
Personen: Sonnenburg, Lena Rabe, Kirsten
B_VII_4-1
Sonnenburg, Lena:
Wusstest du eigentlich, dass...? : Mit Jugendlichen über religions- und kirchenkritische Schubladen nachdenken; Loccumer Pelikan 3 / 2020 / Lena Sonnenburg ; Kirsten Rabe, 2020. - 6 S. - (Loccumer Pelikan; 3 / 2020)
Religionswissenschaft - UM