In dem ehrfurchtgebietenden Gotteshaus Santa María del Mar, erbaut in der Rekordzeit von 55 Jahren und 1384 vollendet, manifestiert Falcones seinen Freiheitsbegriff. In diesem „vom Volk für das Volk“ errichteten Monument, wächst Arnau vom schlichten „Bastaixos“, dem Lastenträger, der die Steine aus den Bergen zur Kathedrale heranschleppt, zu einem der hochrangigsten Bürger Barcelonas empor. Es irrt nun, wer glaubt, das Leid habe damit ein Ende. Auf ein Leid anderer Art verweist der Klappentext: Der praktizierende Anwalt Falcones sei ausgewiesener Fachmann in der Rechtsgeschichte des mittelalterlichen Kataloniens. Vielleicht eine Erklärung für die zuweilen quälend liebevolle Akribie, mit der Falcones die wahrhaftig nicht unkomplizierte politische Gemengelage der katalanisch-aragonesischen Historie ausbreitet, während sein Figurentableau ein durchaus kräftigeres Farbenspiel vertragen hätte. Was das Buch dennoch auszeichnet, kennzeichnet auch seinen Hauptschauplatz. Gleich diesem Meisterwerk katalanischer Gotik, ist es von unaufdringlicher und spröder Schönheit.
Personen: Falcones, Ildefonso
Falcones, Ildefonso:
¬Die¬ Kathedrale des Meeres : Historischer Roman / Ildefonso Falcones. - 4. Aufl. - Frankfurt : Fischer, 2008. - 656 S. -
ISBN 978-3-502-10097-3 19,90 €; fest geb.
sl - Signatur: SL Falc - Romane