Aus der Amazon.de-Redaktion
Normalerweise haben Krimis, so gut sie sonst auch sein mögen, ein großes Manko. Dieses Manko tut sich immer dort auf, wo die Autoren ihr angestammtes Terrain verlassen müssen: zum Beispiel, weil sie Zeitungsmeldungen -- etwa über die Mordfälle -- in den Plot integrieren wollen. Denn davon, wie Journalisten für gewöhnlich schreiben, haben die meisten keine Ahnung.
Im Fall von Joy Fieldings Roman Die Katze ist das anders. Und das ist gleich im doppelten Sinn sehr wichtig. Zum einen ist die Hauptfigur der US-amerikanischen Bestsellerautorin, Charley Webb, Journalistin -- Kolumnistin, um genau zu sein. Zum anderen hat Fielding zahlreiche "ihrer" Kolumnen integriert, die für das mörderische Geschehen nicht unwichtig sind. Und da zeigt sich, dass Fielding auch mit diesem eher fremden Genre ihrer Geschichte fiktive Glaubwürdigkeit verleihen kann.
Um es kurz zu sagen: die Kolumnen Webbs sind böse. Und sie sind persönlich. Kein Wunder also, dass die Journalistin aus Palm Beach Droh-Mails erhält, die sogar ihre beiden Kinder nicht aussparen. Aber sie erhält auch Post von Bewunderern, die ihr eher unlieb ist: so von einer verurteilten Mörderin, die drei Kinder grausam zu Tode gefoltert hat. Webb nimmt deren Angebot, über die Geschichte ein Buch zu schreiben, an -- und bringt sich und ihre Familie dadurch in Lebensgefahr. Denn der Mittäter ist noch auf freiem Fuß. Und er denkt nicht daran, sich durch Enthüllungsjournalismus enttarnen zu lassen…
Serie / Reihe: Deutsch von Kristian Lutze
Personen: Fielding, Joy
Fielding, Joy:
¬Die¬ Katze / Joy Fielding. - 3. Aufl. - München : Random House, 2008. - 477 S., fest geb.
ISBN 978-3-442-31154-5 € 19,95
sl - Signatur: SL Fiel - Romane