Ein guter Song, eine legendäre Gitarre und ein paar Tote. (DR) Das Wiedersehen mit dem sympathischen Langzeit-Studenten Erki Neubauer führt die LeserInnen in den Keller des Wiener Funkhauses, wo der Musikbegeisterte eine Praktikums-Stelle angeboten bekommt. Doch auch die Abgeschiedenheit seines sommerlichen Arbeitsplatzes bewahrt Erki nicht davor, einem Verbrechen auf die Spur zu kommen und sich damit in massive Schwierigkeiten zu bringen. Als er einem längst vergessenen Song aus den Siebzigern im Radio zu neuer Popularität verhilft, ahnt er nicht, dass er damit unter den Ex-Musikern der Velvet Shades, die einst am Weg zu einer Stargruppe zerbrochen waren, eine Lawine aus Eifersucht, Intrigen und handfester Gewalt lostritt. Bei den einstigen Bandmitgliedern kommen jahrzehntelang verdrängte Konflikte an die Oberfläche, was so weit führt, dass für den Besitz einer legendären E-Gitarre auch gemordet wird. Der "Wiener Blues" ist leicht und schnell zu lesen. Sprachlich herausragende oder in die Tiefe gehende Stellen gibt es keine. Johann Allacher versteht es aber ausgezeichnet, rund um eine spannende Geschichte einen informativen Rückblick auf die österreichische Popmusik-Szene der 1970er- und 80er-Jahre zu werfen.
Personen: Allacher, Johann
Allacher, Johann:
Wiener Blues : Kriminalroman / Johann Allacher. - [Köln] : Emons, 2020. - 270 S.
ISBN 978-3-7408-0757-3 kart. : ca. EUR 13,40
DD - Signatur: DD All - Belletristik