Sensible Skizzen über den 1967 von einem Polizisten erschossenen Demonstranten Benno Ohnesorg. Der Tod Benno Ohnesorgs am 2. Juni 1967 war ein Wendepunkt in der Geschichte der Protestbewegung der 60er Jahre. Nach dem Todesschuss hatte die junge deutsche Demokratie endgültig ihre Unschuld verloren, während sich die außerparlamentarische Opposition mit den bekannten Folgen spaltete und teilweise radikalisierte. Über den nicht als politischer Aktivist aufgefallenen Ohnesorg ist relativ wenig bekannt. Nun versucht Uwe Timm, dem Freund in kurzen Skizzen näher zu kommen. Um das Abitur auf dem zweiten Bildungsweg nachzuholen, hatten sich die beiden kennen gelernt und als Wesensverwandte (sie begeisterten sich für Lyrik) angefreundet. Doch schon bald trennten sich ihre Wege, so dass Timm neben dem wenigen Erlebten auf Recherchen und Mußmaßungen angewiesen war. Deshalb ist das einfühlsam geschriebene Buch auch autobiographisch und ein aufschlussreiches Stück Zeit- und Gesellschaftsgeschichte.
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