Das wohl persönlichste Buch der Autorin, das in ihrem Heimatdorf Scholmerbach spielt. (DR) Die Autorin erzählt von ihrer kurzen Karriere bei der Polizei, die sie wegen einer gescheiterten Beziehung verlässt. Sie beginnt zu studieren, aber es zieht sie immer wieder in ihr Heimatdorf zurück. Bei einem Fest lernt sie den überaus attraktiven Pfarrer aus dem Nachbarort kennen. Obwohl er verheiratet ist und drei Kinder hat, umwirbt er Annegret ausgesprochen hartnäckig. Schließlich gibt sie nach und wird prompt schwanger. Sie will das Kind unbedingt behalten und bald hat sie eine intensive Beziehung zu dem »Fünkchen« in ihrem Bauch. In den 1980er Jahren gilt auf dem Land eine uneheliche Schwangerschaft immer noch als Schande. Dementsprechend entsetzt reagieren ihre Eltern. Nur ihre Brüder und ihre zwei besten Freundinnen in Scholmerbach halten zu ihr, Letztere sind die Einzigen, die wissen, wer der Vater des Kindes ist. Der Skandal im Dorf ist perfekt: von einem Unbekannten schwanger, arbeitslos, ohne Geld. Trotzdem sind die Dorfbewohner*innen viel eher als die eigenen Eltern bereit, die Situation zu akzeptieren und ihr zu helfen. Die Geschichte ist bewusst nicht in der Ichform, sondern als Roman geschrieben. Er ist vor allem auch eine Liebeserklärung an ihre Heimat und an die Menschen. Wie immer versteht es die Autorin dabei, die Leser*innen zu fesseln. Wie alle ihre Romane sehr zu empfehlen.