Eine advokatorische Ethik ist der Einsicht verpflichtet, dass die Neuankömmlinge in der Welt zunächst nicht in der Lage sind, ihre Interessen eigenständig zu artikulieren. Welchen Prinzipien eine solche stellvertretende Interessenwahrnehmung zu folgen hat, darüber klärt die »advokatorische Ethik« auf. Nicht zuletzt die ökologische Krise hat gezeigt, dass die Beziehung zwischen den Generationen ein heikles, von Erwartungen, Hoffnungen und auch Spannungen geprägtes Feld ist. Wie sehen die legitimen Erwartungen an die Nachkommen aus? Welches sind die Verpflichtungen jener, die Kinder in die Welt setzen? Wie sollen sie sie über die Welt belehren? Micha Brumlik erhielt 2016 die Buber-Rosenzweig-Medaille und hatte im Sommersemester 2016 die Rosenzweig- Professur in Kassel inne. 2000-2013 war er Professor am Institut für Allgemeine Erziehungswissenschaft der J. W. Goethe-Universität Frankfurt am Main und bis 2005 Direktor des Fritz Bauer Instituts, Studien- und Dokumentationszentrum zur Geschichte und Wirkung des Holocausts. Seit 2013 Senior Professor am Zentrum Jüdische Studien Berlin/ Brandenburg. Veröffentlichungen u. a.: »Aus Katastrophen lernen?« (2004), »Kritik des Zionismus« (2007), »Vernunft und Offenbarung« (2001/2014), »Luther, Rosenzweig und die Schrift. Ein deutsch-jüdischer Dialog« (2017).
Personen: Brumlik, Micha
Standort: Harburg
DF 3000 B893-01 (3)
Brumlik, Micha:
Advokatorische Ethik : zur Legitimation pädagogischer Eingriffe / Micha Brumlik. - 3. Aufl. - Hamburg : CEP Europäische Verlagsanstalt, 2017. - 336 S.
ISBN 978-3-86393-079-0
Systematische Pädagogik - Buch