Die Soziologin Martina Löw hat eine Grundlegung zu einer Soziologie des Raumes vorgelegt. Es sei die Entstehung des Raumes ein soziales Phänomen und deshalb nur aus den gesellschaftlichen Entwicklungen, als prozesshaftes Phänomen zu begreifen. Frau Löw versteht deshalb den Raum als Synthese von sozialen Gütern, Menschen und Orten sowie als Spacing durch Placierung jener Güter, Menschen und Orte im Prozess des Bauens. Freilich vollziehe sich die Konstitution von Raum im Alltag vielfach durch Routinen, welche die Eigenart des Raumes verstellten und institutionell unsichtbar machten. Dagegen soll nun die neu zu debattierende Soziologie des Raumes antreten. Bislang werde in soziologischen Theorien mehrheitlich eine absolutistische Raumvorstellung gepflegt, die einzig die euklidische Geometrie als Bezugssystem reflektiere. Frau Löw dagegen entwirft einen prozessualen Raumbegriff, in dem Raum nicht mehr nur als starrer Hintergrund verstanden wird.
Weiterführende Informationen
Personen: Löw, Martina
MS 9050 L827-01 (9)
Löw, Martina:
Raumsoziologie / Martina Löw. - Orig.-Ausg., 1. Aufl. - Frankfurt am Main : Suhrkamp, 2001. - 307 S. : graph. Darst. - (Suhrkamp-Taschenbuch Wissenschaft; 1506)
ISBN 978-3-518-29106-1
Spezielle Soziologien - Buch