Angst, so Worringer ist das Movens der Kunst, zumindest der ersten, der abstrakten. Damit ist er zum Stichwortgeber für die Abstraktion in der modernen Malerei geworden. Worringers Kunstgeschichte ist eine spekulative Kunstgeschichte. Von der Psychologie und der Völkerpsychologie des 19. Jahrhunderts genährt fragt sie nach "Ausdrucksbewegungen" und den psychischen Erregungen, die diesen zugrunde liegen. Er verschärft den antiklassischen Affekt, der sich schon bei Riegl regt, er bekämpft das klassizistische Vorurteil der Kunstgeschichte und ihren "europazentrischen Blick". Seine Texte sind Essays, die Lehrmeinungen und sich selbst in Zweifel ziehen. Seine Denkbewegungen folgen mit Vorliebe den "nomadischen Linien" (Deleuze), die ihm als Zeichen der Angst gelten, von der Gotik bis zur Moderne.
Den Denker und Kunstschriftsteller Worringer neu zu lesen, ist das Anliegen dieser Edition. Sie ist ein Projekt der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig; ein Symposium ist ihr vorausgegangen, dessen Beiträge unter dem Titel Wilhelm Worringers Kunstgeschichte erschienen sind. Die nun vorliegenden Bände versammeln nicht nur bereits publizierte Schriften
Weiterführende Informationen
Personen: Worringer, Wilhelm
LH 63685 W929-01
Worringer, Wilhelm:
Schriften - Band 1 / Wilhelm Worringer. Hrsg. von Hannes Böhringer ... - München : Fink, 2004. - 940 S. : Ill.
ISBN 978-3-7705-3641-2
Kunstgeschichte, Dias-Sammlungen, Kunstpostkarten-Sammlungen - Buch