In vielen Teilen der Welt herrscht kollektive Gewalt. Zahllose von Krieg und Folter, Verfolgung und Vertreibung betroffene Menschen leiden zeitlebens unter den ihnen zugefügten Verletzungen und posttraumatischen Belastungsstörungen. Jessica Benjamin entfaltet Grundzüge einer sozial- und kulturwissenschaftlichen, intersubjektivitätstheoretischen Psychoanalyse, deren gesellschaftliche und politische Bedeutung unverkennbar ist. An Beispielen aus der Gewaltgeschichte des 20. Jahrhunderts legt die Autorin dar, wie die Figur des »moralischen Dritten« eine Praxis »restaurativer Gerechtigkeit« und sozialer Anerkennung stärken kann. Die damit verwobenen Chancen auf Versöhnung erscheinen heute wichtiger denn je.
Jessica Benjamins Theorie der Anerkennung und des »moralischen Dritten« schärft nicht nur das Bewusstsein für das erlebte Leid traumatisierter Menschen. Sie plädiert darüber hinaus dafür, den Opfern kollektiver Gewalt genügend Empathie und Unterstützung entgegenzubringen, um ein besseres Zusammenleben aller Menschen zu ermöglichen.
Serie / Reihe: Diskurse der Psychologie
Personen: Benjamin, Jessica
CU 2000 B468-c-01
Benjamin, Jessica:
Anerkennung, Zeugenschaft und Moral : Soziale Traumata in psychoanalytischer Perspektive/Hans-Kilian-Preis 2015 / Jessica Benjamin. - Gießen : Psychosozial-Verlag, 2019. - 82 Seiten ; 20.5 cm x 12.5 cm. - (Diskurse der Psychologie)
ISBN 978-3-8379-2434-3 : EUR 16.90 (DE), EUR 17.40
Klinische Psychologie - Buch