Die wachsende Ausbreitung von Depressionen, der steigende Konsum von Antidepressiva und die Zunahme der Alkoholabhängigkeit sind für Alain Ehrenberg Reaktionen auf die allgegenwärtige Erwartung von eigenverantwortlicher, authentischer Selbstverwirklichung. Damit hat das Projekt der Moderne, die Befreiung des Subjekts aus überkommenen Bindungen und Traditionen, eine paradoxe Verkehrung erfahren. War die Neurose die pathologische Signatur eines repressiven Kapitalismus, so ist die Depression die Kehrseite einer kapitalistischen Gesellschaft, die das authentische Selbst zur Produktivkraft macht und es damit bis zur Erschöpfung fordert. Ehrenberg untersucht in einer erhellenden Kombination von Psychiatriegeschichte und Zivilisationsdiagnose, welchen psychischen Preis die Individuen für diese Verkehrung heute zu zahlen haben. (amazon)
Weiterführende Informationen
Serie / Reihe: Campus Bibliothek
Personen: Ehrenberg, Alain
CU 3200 E33-01 (2)
Ehrenberg, Alain:
¬Das¬ erschöpfte Selbst : Depression und Gesellschaft in der Gegenwart / Alain Ehrenberg. Aus dem Franz. von Manuela Lenzen und Martin Klaus. [Das Vorw. zur Neuausg. 2015 wurde aus dem Franz. übers. von Thomas Laugstien]. - 2., erw. Aufl., Neuausg. - Frankfurt am Main [u.a.] : Campus-Verl., 2015. - 340 S. - (Campus Bibliothek)
Einheitssacht.: ¬La¬ fatigue d'être soi
ISBN 978-3-593-50110-9
Zugangsnummer: 00007794 - Barcode: 2-9184204-4-00008108-5
Klinische Psychologie - Buch