Politik und Sexualität sind von jeher eng verknüpft. Debatten über Sexualmoral dienten im Deutschland des 20. Jahrhunderts immer auch der Aushandlung von politischen Prozessen, vor allem der Auseinandersetzung mit Schuld und Erinnerung in der Nachkriegszeit. Dagmar Herzog arbeitet die zentrale Bedeutung von Sexualität für das Verständnis historischer Entwicklungen heraus. Sie zeichnet die Sexualgeschichte Deutschlands von der Zeit des Nationalsozialismus über die verkrustete Adenauer Ära, den Aufbruch der 1968er und die realsozialistische DDR bis hin zur Wiedervereinigung nach und zeigt, wie Sexualität, Moral und Erinnerung miteinander verwoben sind. Dabei räumt sie unter anderem mit vermeintlichen Gewissheiten über die Zeit des Nationalsozialismus auf, die keineswegs so lust- und sexualfeindlich war, wie es oft dargestellt wird.
Serie / Reihe: Beiträge zur Sexualforschung
Personen: Herzog, Dagmar Schäfer, Ursel Emmert, Anne
CR 6000 H582-a-01
Herzog, Dagmar:
¬Die¬ Politisierung der Lust : Sexualität in der deutschen Geschichte des 20. Jahrhunderts / Dagmar Herzog ; aus dem Amerikanischen von Ursel Schäfer und Anne Emmert. - Unveränderte Neuausgabe. - Gießen : Psychosozial-Verlag, 2021. - VII, 431 Seiten. - (Beiträge zur Sexualforschung; Band 110)
ISBN 978-3-8379-3047-4
Differentielle Psychologie (Persönlichkeitspsychologie) - Buch