Mit der Metapher der 'toten Mutter' beschreibt André Green nicht deren realen Tod, sondern die Erfahrung des Kindes mit einer innerlich abwesenden, depressiv zurückgezogenen Mutter. Zur Veranschaulichung der aus dieser Konstellation resultierenden psychischen Defizite des Kindes spricht er von den 'psychischen Löchern' einer 'weißen Depression'.
Ausgehend von dieser frühkindlichen Erfahrung, widmet sich Green der Entwicklung des Narzissmus, nimmt nicht ausgearbeitete Gedanken der Freud'schen Narzissmustheorie auf und denkt sie weiter. Dabei bezieht er sowohl die Klassiker zum Narzissmus von Kernberg und Kohut wie auch weitere renommierte Theoretiker der Psychoanalyse in seine Überlegungen mit ein: Bion, Klein, Lacan und Winnicott. Green gelingt es, die Pole des Narzissmus - Lebens- und Todesnarzissmus - neu und nachhaltig ins Blickfeld zu rücken.
Weiterführende Informationen
Serie / Reihe: Bibliothek der Psychoanalyse
Personen: Green, André Wolff, Eike Kittler, Erika
CU 2000 G795-01 (2)
Green, André:
¬Die¬ tote Mutter : psychoanalytische Studien zu Lebensnarzissmus und Todesnarzissmus / Andre Green. Aus dem Franz. von Eike Wolff und Erika Kittler. - 2. Aufl. - Gießen : Psychosozial-Verl., 2011. - 304 S. - (Bibliothek der Psychoanalyse)
Einheitssacht.: Narcissisme de vie, narcissisme de mort
ISBN 978-3-8379-2121-2 : EUR 0
Zugangsnummer: 00009677 - Barcode: 2-9184204-4-00009955-4
Klinische Psychologie - Buch