Der erste Band zeigt Abraham als hervorragenden, scharf beobachtenden Kliniker. Er war es, der die Psychoanalyse zum ersten Mal erfolgreich auf die Geisteskrankheiten, Schizophrenie und Depression, anwandte und nachwies, dass auch Symptome, die bisher als »psychotisch« und deshalb als schlecherdings unbegreifbar angesehen wurden, psychoanalytischem Verständnis zugänglich sind. Damit öffnete er die Tür zur Therapierbarkeit dieser bis dahin als unbehandelbar geltenden Krankheiten und legte das Fundament für vorbeugende Maßnahmen, die heute immer mehr ausgebaut werden. Auch Abrahams Entdeckungen auf dem Gebiet der Libidotheorie und der frühkindlichen Sexualität haben nichts an Aktualität verloren; das gilt vor allem für seine Differenzierung der von Freud angegebenen Stadien der Triebentwicklung in weitere Untergruppen. Ferner hat er zu zeigen verstanden, wie die verschiedenen Schicksale der Libido in der frühen Kindheit den Charakter des Menschen grundlegend prägen. Schließlich nutzte er seine sprachwissenschaftlichen Kenntnisse für originelle Arbeiten über vergleichende Völkerpsychologie, Symbolforschung und über die Verwandtschaft zwischen Traum und Mythos. Alle diese Facetten seines Werkes sind in dieser Ausgabe repärsentiert.
Serie / Reihe: Bibliothek der Psychoanalyse
Personen: Abraham, Karl
CU 2000 A159-I-01
Abraham, Karl:
Psychoanalytische Studien, Band 1 / Karl Abraham. Hrsg. und eingel. von Johannes Cremerius. - Nachdr. [der Ausg.] Frankfurt am Main, S. Fischer, 1971. - Gießen : Psychosozial-Verl., 1999. - 436 S. ; 23 cm. - (Bibliothek der Psychoanalyse)
ISBN 978-3-932133-68-8 (Pp.)
Klinische Psychologie - Buch