Die Begegnung der Mutter mit ihrem zur Adoption freigegebenen Sohn - ein Vierteljahrhundert danach.
Rezension
Nach 30 Jahren kehrt Magdalena Millet in das Haus ihrer Großmutter in Kirchberg zurück. Sie musste es nach deren Tod verlassen und lebte in einem Kinderheim in Wien, ehe sie knapp 17-jährig schwanger wurde und ihr Kind David nach schwerem Ringen zur Adoption freigab. Ihre Großmutter war Lehrerin, ihr Ehemann kehrte aus dem Zweiten Weltkrieg heim mit einem Davidsahorn-Schößling. Zu einem stattlichen Baum herangewachsen hat er auch für Jan eine besondere Bedeutung: Seine (Adoptiv-)Mutter verunglückte dort tödlich, als sie bei Eisglätte von der Straße abkam. Magdalena und Jan begegnen sich am Jahrtag. Davon ausgehend dröselt die Autorin die komplexe Vergangenheit auf und schildert das Ineinandergreifen von Ereignissen über drei Generationen, die letztlich die beiden Hauptprotagonisten zusammenführen. - Es ist eine enge Welt in den Bergen, die trotzdem für Magdalena beste Erinnerungen beinhaltet. Wie sie ist auch Jan ein Großstadtflüchtling aus Wien. Verbogene Lebenswege führen die Frau zurück, der Wunsch nach Naturverbundenheit und das Familienleben seiner Verwandten den jungen Mann. Eine empfehlenswerte Lektüre, wenn man sich von den verschiedenen Perspektiven und Zeitsprüngen nicht irritieren lässt.
Personen: Taschler, Judith W.
Tasch
Taschler, Judith W.:
David : Roman / Judith W. Taschler. - 1. Auflage. - München : Droemer, 2017. - 236 Seiten ; 21 cm
ISBN 978-3-426-28133-8 Festeinband : EUR 20,00
Schöne Literatur - Buch