Die Wege der bewaffneten Pilger
Zu sieben großen Feldzügen brechen christliche Gotteskrieger zwischen 1096 und 1270 in den Osten auf. Sie erobern das Heilige Land und gründen vier Staaten in Syrien und Palästina
Krieg im Namen Christi
Seit mehr als 400 Jahren herrschen Muslime über das Heilige Land, als Papst Urban II. im November 1095 Europas Christen zu einer bewaffneten Pilgerfahrt nach Palästina aufruft. Sie sollen den Ungläubigen endlich Jerusalem entreißen. Als Lohn lockt Urban Adelige, Ritter und Könige mit dem Versprechen, dass ihnen Gott ihre Sünden erlassen werde. Der Appell des Kirchenfürsten entfacht einen blutigen Kampf der Religionen. Er wird zwei Jahrhunderte lang im Nahen Osten toben
Mit Kreuz und Schwert
Im Jahr 1095 ruft Papst Urban II. die Christen zu einem Glaubenskampf auf: Sie sollen in einen gottgewollten Krieg gegen die Muslime bis ins Heilige Land ziehen und Jerusalem befreien. Groß ist die Begeisterung, die Urban entgegenschlägt - so stark, dass selbst das Kirchenoberhaupt sie nicht mehr kontrollieren kann. Bald machen sich Ritter und Habenichtse, Bischöfe und entlaufene Nonnen auf einen fast 4000 Kilometer langen Marsch. Doch vier Fünftel von ihnen werden die Stadt Jesu nie erreichen
Im Land der Mirakel
Um 1140 kontrollieren die Kreuzritter und ihre Nachfahren einen 800 Kilometer langen Streifen im Nahen Osten - und die Stadt Jerusalem, die größer ist als London. Tausende Pilger aus dem Abendland beten hier, wo Jesus einst vom Kreuz genommen wurde und von den Toten auferstand. Sie atmen den Duft von Kardamom und Ingwer. Und sie staunen über den Alltag, in dem Christen, Muslime und Juden in brüchigem Frieden leben
Sturm des Glaubens
1144 erobern Muslime eine christliche Stadt in Syrien. Der Papst ruft daraufhin zu einem neuen Kreuzzug auf, verspricht allen Kriegern die Vergebung ihrer Sünden. So machtvoll ist der Appell, dass ihm erstmals sogar Könige folgen
Angriff im Zeichen des Propheten
Solange die Muslime untereinander streiten, sind die Christen im Heiligen Land sicher - doch ab 1169 zwingt der ehrgeizige Sultan Saladin die Völker des Nahen Ostens unter seine Herrschaft. Der Heerführer nutzt seine neu gewonnene Macht, um einen beispiellosen Feldzug gegen die Kreuzfahrerstaaten zu beginnen: Bei Hattin kommt es 1187 zur Entscheidungsschlacht
Die Boten des Todes
Die christlichen Herrscher im Heiligen Land fürchten nicht nur die Armeen der orientalischen Sultane - sondern auch eine kleine Schar fanatischer Attentäter. Immer wieder entsendet die muslimische Sekte der Assassinen ihre Mordkommandos in die Reiche der Kreuzfahrer. Ihr Auftrag: All jene zu töten, die sich der radikalen Gemeinschaft in den Weg stellen. Im April 1192 planen die Mörder eine tollkühne Attacke: Sie wollen den künftigen König von Jerusalem erdolchen
Christen gegen Chrsiten
Auf dem Weg ins Heilige Land lassen sich die Anführer eines Kreuzzuges in interne Machtkämpfe des Byzantinischen Imperiums verwickeln. Schließlich stürmen sie Konstantinopel - und erreichen nie Jerusalem
Marsch der Mittellosen
Tausende arme Jungen und Mädchen, aber auch Greise und ganze Familien ziehen 1212 Richtung Mittelmeer. Sie wollen erobern, was Gott den Reichen und Mächtigen verwehrt hat: Jerusalem
Kampf zwischen Kaiser und Papst
Obwohl er öffentlich ein Kreuzzugsgelübde abgelegt hat, verschiebt der römisch-deutsche Kaiser Friedrich II. über mehr als zehn Jahre immer wieder seinen Aufbruch nach Palästina. Schließlich exkommuniziert ihn der Papst. Als Friedrich 1228 dennoch ins Heilige Land aufbricht, tritt erstmals ein Herrscher die Wallfahrt an, den die Kirche verstoßen hat
Vom langsamen Ende einer Vision
Zweimal bricht König Ludwig IX. von Frankreich auf, um Jerusalem zurückzuerobern. Doch in Europa ist der Glaube vieler Christen an die Rechtmäßigkeit eines Krieges im Heiligen Land inzwischen fast schon erloschen
Die letzte Schlacht der frommen Ritter
Im Frühjahr 1291 besteht das ehemals prächtige Reich der Kreuzfahrer nur noch aus wenigen Stützpunkten an der Mittelmeerküste. Um die Christen endgültig aus dem Heiligen Land zu vertreiben, versammelt der Sultan von Kairo eine gewaltige Streitmacht. Vor der Hafenstadt Akkon, dem einzig verbleibenden großen Bollwerk der Kreuzritter, entbrennt im Mai 1291 das entscheidende Gefecht
Die Zeit der Kreuzzüge
Fast zwei Jahrhunderte lang ziehen immer wieder Heere aus dem Abendland nach Palästina, um die heiligsten Stätten der Christenheit von den Muslimen zurückzuerobern. Eine Zeit lang herrschen die Europäer dort über vier eigene Reiche. Doch dann verliert die Kreuzzugsidee an Kraft - bis 1291 die letzte große christliche Bastion fällt
Serie / Reihe: GEO Epoche 59
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GEO Epoche - Die Zeit der Kreuzritter 1096-1291 ¬Der Kampf um das heilige Land : Das Magazin für Geschichte. - 59. - Hamburg : Gruner & Jahr, 2013. - (GEO Epoche; 59)
EAN 4194875509501 : EUR 9,50
Geschichte einschließlich Kultur- und Geistesgeschichte - Zeitschriftenheft