Als Adam unter Mordverdacht gerät, muss Lilach sich fragen, wie gut sie ihren Sohn wirklich kennt.
Rezension
Nach einem Anschlag auf die örtliche Synagoge im kalifornischen Silicon Valley drängt das aus Israel eingewanderte Ehepaar Lilach und Michael ihren Sohn Adam, an einem Selbstverteidigungskurs teilzunehmen. Bereits nach kurzer Zeit wirkt der ständige Außenseiter wie gewandelt, scheint in einer Gemeinschaft angekommen und verehrt den Kursleiter Uri wie eine Vaterfigur. Zunächst ist Lilach positiv überrascht, doch als auf einer Party ein Klassenkamerad von Adam stirbt, beginnt sie zu hinterfragen, wie tief sie in das Leben ihres Sohns und den Einfluss seines Trainers wirklich Einblick hat. Fast zeitgleich mit der Polizei muss sie herausfinden, dass Adam von dem verstorbenen Jugendlichen lange Zeit gemobbt wurde und ihm Freunden gegenüber den Tod gewünscht haben soll. Gleichzeitig erschrickt sie bei einem Besuch des Selbstverteidigungskurses vor den martialischen Methoden und Philosophien, die dort vermittelt werden. Doch angesichts der Anschuldigungen gegen ihren Sohn und der damit verbundenen antisemitischen Drohungen bindet sich Uri durch sein Vertrauensverhältnis zu Adam immer enger an die Familie ... - Überaus gekonnt transportiert die Autorin das im Roman allgegenwärtige Gefühl der Unsicherheit, das sich nicht nur auf die Fakten rund um den Tod des Mitschülers, sondern auch auf die Verlässlichkeit der eigenen Einschätzungen und Emotionen erstreckt. Sehr gut geschrieben, gerne breit zu empfehlen!
Personen: Gundar-Goshen, Ayelet Achlama, Ruth
Gunda
Gundar-Goshen, Ayelet ¬[Verfasser]:
Wo der Wolf lauert : Roman / Ayelet Gundar-Goshen ; aus dem Hebräischen von Ruth Achlama. - Deutsche Erstausgabe. - Zürich : Kein & Aber, 2021. - 347 Seiten ; 19 cm
Einheitssacht.: Relocation. - aus dem Hebräischen übersetzt
ISBN 978-3-0369-5849-1 Festeinband : EUR 25,00
Schöne Literatur - Buch