Ich gestehe: Noch heute greife ich gelegentlich zu meinen zerfledderten Wolfgang-Ecke-Taschenbüchern und versuche Einbrecher zu überführen oder die Beute aus einem Bankraub aufzuspüren. Mitraten soll man auch bei Kriminalkommissarin Bea Luchs, obwohl sie unsere Hilfe nicht wirklich nötig hat.

Höchstens ihr Partner Binz, der meistens nicht so schnell schaltet wie seine Chefin. Gemeinsam jagen sie große und kleine Gauner -- und manchmal helfen sie bloß einer verzweifelten Bekannten, deren Tochter abgehauen ist. Spätestens nach vier, fünf Seiten ist der Fall für Bea Luchs dann klar. Um mit ihr gleichzuziehen, müssen die kleinen Leserinnen und Leser Informationen aus Text und Bild kombinieren. So werden sie motiviert, genau hinzugucken und sorgfältig zu lesen.

Nur sollte man ihnen schon etwas mehr bieten, als es hier geschieht. Natürlich ist Spannung oder Atmosphäre in so kurzen Geschichten schwer herzustellen. Doch auch als reine Denksport-Aufgaben überzeugen sie nicht durchweg. Auf der Suche nach dem richtigen Schwierigkeitsgrad geraten Egger die Lösungen oft entweder gar zu offensichtlich ("Selena ist verschwunden") oder reichlich abwegig: Wie sollen wir bitte schön darauf kommen, dass man mit einem Sportflugzeug gegen den Wind startet?

Weil die Beweisführung fast immer auf den Illustrationen beruht, ist die eher lieblose, ja fehlerhafte Arbeit ("Datenklau") von Uli Gleis doppelt ärgerlich. Zu Bea fällt ihm außer einer gefährlich spitzen Spürnase wenig ein. Wenn schon der unspektakuläre Schreibstil nicht fesselt, hätte man zumindest ansprechende Zeichnungen erwartet.

Altersempfehlung: ab 8 Jahren.

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Personen: Egger, Christine

Schlagwörter: Antolin Klasse-3

Interessenkreis: Kinderkrimi