Mitarbeiter-Foto
Borromäusverein e.V.
Dies ist die Geschichte einer Großfamilie aus dem rumänischen Banat. Im Mittelpunkt steht Samuel, geboren in den siebziger Jahren, den die Leser/-innen im Verlauf des Romans aus verschiedenen Perspektiven kennenlernen. Sie sehen ihn mit den Augen seiner Mutter Florentine, einer schweigsamen, liebevollen Frau, seines Vaters Hannes, dem evangelischen Pfarrer des Dorfes, der wegen vieler Kontakte zu Ausländern bei der Securitate angeschwärzt wird, mit denen von Stana, mit der er seit Kindertagen befreundet ist und die ihn sein Leben lang begleiten wird. Sie sagt über Samuel, er ginge mit Worten um, "als würden sie sich durch übermäßiges Aussprechen abnützen." Auch Bene und Oswald, genannt Oz, mit dem er in einem Kleinflugzeug nach Westen flieht, zeichnen auf ihre Weise ein Bild von Samuel. Dabei ist die Familiengeschichte angenehm unspektakulär, es wird gelebt und gestorben, verraten und geliebt. Letzteres über Grenzen und Jahre hinweg. Mit großer Zärtlichkeit und Wärme erweckt die Autorin ihre Figuren zum Leben - in einer Sprache, die zum Niederknien schön ist. Iris Wolff erzählt von der Kraft und der Belastbarkeit von Familienbanden und verzaubert ihre Leser/-innen mit diesem Roman, den sie so schnell nicht vergessen werden. Christoph Holzapfe
Personen: Wolff, Iris
Wolff
Wolff, Iris:
Die Unschärfe der Welt : Roman / Iris Wolff. - 2.Aufl. - Stuttgart : Klett-Cotta, 2020. - 216 Seiten ; 22 cm, 306 g
ISBN 978-3-608-98326-5 Festeinband : EUR 20.00 (DE), circa EUR 20.60 (AT)
Schöne Literatur - Buch