In Ostmitteldeutschland erhielt sich in den Sorben oder Wenden trotz seines jahrhundertelangen Schrumpfungsprozesses der Kern einer slawischen Volksgruppe. Unter dem Einfluß der aus Böhmen herüberwirkenden Idee von der slawischen Wechselseitigkeit erhielten seine kulturellen Äußerungen nach 1848 gelegentlich ein politisches Gewicht, das die Frage nach der Behandlung dieser deutschen Staatsbürger slawischer Sprachzugehörigkeit in der sächsischen und preußischen Lausitz aufwarf. Alle Ansätze zu einem sorbischen (wendischen) Bewußtsein wären ohne den Eifer der eigenständigen Presse undenkbar gewesen. So wurde die Volkstumsarbeit der Sorben innerhalb der deutschen Umwelt in erster Linie zu einem wechselvollen Ringen um die öffentliche Meinung. Dieses Buch verfolgt die wesentlichen Stufen der sorbischen Entwicklung der letzten 150 Jahre vor dem kulturellen und politischen Hintergrund des deutsch-slawischen Verhältnisses. Damit wird es für Historiker, Publizisten und Slawisten und für jeden an der Zeitgeschichte Teilnehmenden gleichermaßen wertvoll.
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Serie / Reihe: Marburger Ostforschungen 9

Personen: Rauch, Walter J.

Schlagwörter: SORBISCHE PRESSE Sorbische Pressegeschichte 1766-1952

Interessenkreis: Sorbische Presse