Von Thietmar von Merseburgs Erwähnung jenes "ukrivolsa" (v kri volša - im Strau die Erle) mit dem die vorchristlichen Sorben im 10. Jh. das christliche "Kyrie eleison" persivlierten bis zu den "Psychogrammen für Orchester" (1976) des sorbischen Komponisten Juro Mětšk führt diese systematische Quellenaufbereitung ihr Thema mit kontrapunktischer Kunst durch. Volkslied, -tanz und -instrument, musica sacra und weltliches Musikschaffen zwischen Spreewald, Muskauer Heide und Kamenzer Pflege, Traditionen der Musikforschung eingeschlossen, werden als nationalspezifische Erscheinung der Sorben in mannigfachen interethnischen Bezügen, in den Gefügen übergreifender sozial- und kulturhistorischer Abläufe deutlich und erhellen ein unbekanntes Kapitel Musikgeschichte. Jan Raupp (1928-2007), der als sorbischer Musikwissenschaftlere und Komponist auch über die Grenzen der DDR hinaus bekannt war, legt eine wesentlich vervollständigte Neufassung seines unter gleichem Titel 1966 erschienenen Abrisses vor, die sich durch profunde Sachkenntnis, Mut zu Selbstverständigung und echten Referenzen auszeichnet. (Kito Lorenc)
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Personen: Raupp, Jan
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Raupp, Jan:
Sorbische Musik. - 2. bearbeitete und erweiterte Auflage. - Bautzen : Domowina-Verlag, 1978. - 127 : Fotos; Zeichnungen; Noten
Festeinband : 4,50 EUR
Ter K - Buch