Was wäre, wenn man nicht diese eine Entscheidung getroffen hätte, sondern jene andere? Was wäre, hätte man der Erwartung getrotzt? Und dann ist da trotzdem die Furcht, feige gewesen zu sein, zu lange gezögert und etwas verpasst zu haben, ein besseres Ich, ein größeres Glück, die lustigeren Haustiere und Partner. Sa?a Stani?i? führt uns an Orte, an denen das auf einmal möglich ist: den schwierigeren Weg zu gehen, eine unübliche Wahl zu treffen oder die eine gute Lüge auszusprechen. So wie die Reinigungskraft, die beschließt, mit einer Bürste aus Ziegenhaar in der Hand, endlich auch das Leben in die eigenen Hände zu nehmen. So wie der Justiziar, der bereit ist zu betrügen, um endlich gegen seinen achtjährigen Sohn im Memory zu gewinnen. Und so wie der deutsch-bosnische Schriftsteller, der zum ersten Mal nach Helgoland reist, nur um dort festzustellen, dass er schon einmal auf Helgoland gewesen ist. Am besten wäre ja, man könnte ein Leben probeweise erfahren, bevor man es wirklich lebt. "Neue Erzählungen des Buchpreisträgers von 2019, die auf raffinierte Weise miteinander verzahnt sind. Weglesen lassen sie sich leicht, doch unter dieser spielerischen Oberfläche ist das Buch grundiert von tiefem Ernst.
Personen: Staniši?, Saša
SL
Stani
Staniši?, Saša:
Möchte die Witwe angesprochen werden, platziert sie auf dem Grab die Gießkanne mit dem Ausguss nach vorne / Saša Stanišić. - 1. Auflage. - München : Luchterhand, [2024]. - 254 Seiten
EAN 9783630877686 Festeinband : EUR 24.00
SL - Schöne Literatur