Elas Vater ist als Kurde in der Türkei so starken Repressionen ausgesetzt, dass ersich entschließt, mit seiner Familie nach Deutschland zu fliehen. Diese Flucht jedochist nur für vier Personen möglich, respektive leistbar; also folgt die 10-jährigeEla ihrer Familie erst ein Jahr später nach. Die Erzählung setzt ein, als sie ins Land¿geschmuggelt¿ wird: Durch Ich-Perspektive und Präsens entsteht ein ganz unmittelbares und dennoch weitgehend neutral gehaltenes Bild. Ohne je ins Kolportagenhafte zu verfallen, aber auch ohne große emotionale Gesten schildert Ela das doppelte Moment der Fremdheit. Sie kommt ¿neu¿ in die Familie, und neu in ein Land, dessen Sprache sie nicht spricht. In ihrem Bildungshunger holt Ela Defizite jedoch rasch auf und übernimmt bald die Rolle der familiären Dolmetscherin.Als ihr Asylantrag abgelehnt wird, erfährt die Familie vom sogenannten Kirchenasyl: In Köln halten sich kurdische Familien unterstützt von einer Hilfsorganisation solange in einer Kirche auf, bis sie nach und nach in einzelnen Pfarreien untergebracht werden. Platzangst und Selektionsverfahren stehen am Beginn eines langen Weges, der geprägt ist von räumlicher Begrenztheit und gesellschaftlichen Ausschlussmechanismen. Der journalistischdokumentarische Charakter des Buchesermöglicht es, auch einen Außenblick auf ein jugendliches Leben einzunehmen. Elahat HelferInnen an ihrer Seite (die auch zu Wort kommen), sodass es letztlich doch gelingt, aus dem titelgebenden Schatten der Illegalität herauszutreten. (STUBE/gegenwärtig/www.biblio.at)
Serie / Reihe: Mein Leben
Personen: Aslan, Ela Vattrodt, Veronika
Standort: OEW
Aslan, Ela:
Plötzlich war ich im Schatten : mein Leben als Illegale in Deutschland / Ela Aslan. In Zsarbeit mit Veronika Vattrodt. - 1. Aufl. - Würzburg : Arena, 2012. - 174 S. - (Mein Leben)
ISBN 978-3-401-06584-7
Asla - Signatur: Asla - B_Bell.Jug/L_ragazzi