Die Autorin Sabine Thomas ist seit 1984 als Rechtsanwältin tätig, spezialisiert auf Familienrecht. In ihrem Buch "Und konnten es einfach nicht fassen", mit dessen Titel sie die Schlusszeile von Erich Kästners Gedicht "Sachliche Romanze" aufnimmt, erzählt sie in 16 Geschichten über verschiedene menschliche Schicksale, denen sie in ihrem Berufsalltag begegnet ist. Meistens geht es um kaputte Beziehungen ehemals Liebender und deren fortan auf juristischer Ebene erbittert geführte Kämpfe gegeneinander. So lernen wir etwa eine junge Frau kennen, die durch einen tragischen Grillunfall für immer entstellt ist und deren Mann in dieser Situation nicht zu ihr steht. Oder da ist der junge Mann, dessen Kindheit durch eine böse Stiefmutter geprägt ist und der nach mehreren anderen Verbrechen einen Mord begeht, dessen Ehefrau aber weiterhin zu dem Langzeitinhaftierten steht, mit dem sie in der Haft sogar Kinder zeugt. Ein weiteres Beispiel ist der Mann aus ordentlichen Verhältnissen, verheiratet mit Kind, dessen bester Freund ein Neonazi ist und mit dem er gemeinsam den Tod eines ausländischen Mitbürgers herbeiführt.

Alle Geschichten hat das Leben geschrieben. Sie berühren zutiefst und regen zum Nachdenken an. Die Schreibweise ist sachlich und gefühlvoll zugleich gehalten. Juristische Fachbegriffe und Verfahren werden allgemein verständlich erklärt. Ausschmückungen rund um das eigentliche Mandat bewirken ein besonderes Leseerlebnis. Das Ende jeder Geschichte gibt ein wenig Hoffnung. Dem Buch ist anzumerken, dass die Autorin ihren Beruf und ihre Mandanten liebt.

Altersempfehlung: ab 18 Jahren.

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Medium erhältlich in:
59 Katholische öffentliche Bücherei Lesespaß, Michelstadt

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Personen: Thomas, Sabine

Schlagwörter: Lesung

Interessenkreis: Lesung