Eine junge Norwegerin bereist die ehemaligen Sowjetrepubliken Zentralasiens: Turkmenistan, Kasachstan, Tadschikistan, Kirgisistan und Usbekistan - spannend, unterhaltsam und informativ. (EL) Mit ausreichenden Russischkenntnissen und großem Interesse für die Menschen bereiste die junge norwegische Journalistin (geb. 1983) in den Jahren 2012 bis 2014 den entlegenen Süden des ehemaligen Sowjetreichs an den Grenzen zu China, Afghanistan und dem Iran. Sie erfuhr von einheimischen Mitreisenden, ihren Aufpassern in diktatorischen Regimes, von jungen Nomadinnen und den Opfern sowjetischer Umsiedlungsprogramme und des postsowjetischen Radikalkapitalismus, was ein Tourist nie zu hören bekommt. Ausführlich lässt sie die Menschen der fünf sehr verschiedenen Länder, deren kleinstes fast doppelt so groß ist wie Österreich, zu Wort kommen. Sie erzählen vom Brautraub, von Umweltkatastrophen und vom Personenkult um ihre Präsidenten: Im bettelarmen Tadschikistan steht die höchste Fahnenstange der Welt, Turkmenistan schmückt sich mit riesigen Goldstatuen, die sich nach der Sonne drehen . Bei allen oft skurrilen und meist fesselnden Erlebnissen und Begegnungen bleibt Erika Fatland stets professionell zurückhaltend, versucht, die Menschen des ehemaligen Sowjetimperiums in ihrem Handeln und Denken zu verstehen. Selten ist lehrreiche Länderkunde so unterhaltsam. Und noch einen Vorteil bringt die Lektüre mit sich: Beim nächsten Quiz weiß man endlich, von welchem Land Aschgabat, Astana, Duschanbe, Bischkek und Taschkent die Hauptstädte sind. *bn* Wolfgang Moser
Medium erhältlich in:
48 Bücherei am Dom,
Mainz
Personen: Fatland, Erika
Fatland, Erika:
Sowjetistan : eine Reise durch Turkmenistan, Kasachstan, Tadschikistan, Kirgisistan und Usbekistan / Erika Fatland. Aus dem Norweg. von Ulrich Sonnenberg. Mit Fotografien der Autorin. - 3. Auflage. - Berlin : Suhrkamp, 2017. - 511 Seiten : Illustrationen, Fotografien
ISBN 978-3-518-46762-6 Broschur : EUR 17,50
Schöne Literatur - Signatur: Fatla -