Sehr poetische Reiseeindrücke aus dem Banat im Dreiländereck Ungarn, Serbien, Rumänien. (DR) Die deutsche Übersetzerin Esther Kinsky, geb. 1956, siedelt sich im kleinen ungarischen Grenzort Battonya an. Man hat den Eindruck, dass es in dieser leeren Ebene keinen Ort gäbe, wäre dort nicht die Staatsgrenze und der Grenzbahnhof. Beschaulich und in Gesprächen mit den Bewohnern Battonyas, aber auch bei Erkundungen im nahen Serbien und Rumänien, z.B. in den Geburtsorten des Dichters Nikolaus Lenau oder des Komponisten Béla Bártok, oft auch auf Friedhöfen, lernt sie die Menschen kennen: den Akkordeonspieler im Dorfwirtshaus, wortarme bucklige Geschwister im Nachbarhaus, Rückwanderer aus New York. Auf Streifzügen zwischen den mehrsprachig benannten Flüssen Mures, Maros, Tisa und Tisza entdeckt sie Langsamkeit und scheinbare Nebensächlichkeiten. Kinsky beschreibt ihr allmähliches Heimischwerden, indem sie Ungarisch lernt und Augenblicke festhält, um sie später zu erinnern. Zwischendurch verstärken Rückblenden auf einen Aufenthalt in London das Gefühl der zögerlichen Vertrautheit mit dem Leben in der südosteuropäischen Peripherie. "Es gibt keinen Weg zurück aus dem Kennen ins Nichtkennen." (S. 204) Dieses Buch der Impressionen lässt in persönlicher Sicht und mit überzeugender schriftstellerischer Kunstfertigkeit erleben, was Reiseführer über diese Ecke Europas nur selten berichten. *bn* Wolfgang Moser
Medium erhältlich in:
70 KÖB St. Nimmerlein, Nimmerleinshausen,
Nimmerleinshausen
70 KÖB St. Nimmerlein, Nimmerleinshausen,
Nimmerleinshausen
Personen: Kinsky, Esther
Kinsky, Esther:
Banatsko : Roman / Esther Kinsky. - Berlin : Matthes und Seitz Berlin, 2011. - 242 S.
ISBN 978-3-88221-723-0 fest geb. : ca. ? 20,50
Romane, Erzählungen und Novellen - Signatur: DR Kinsk - Buch