Martin Katz, einst von den Nazis verfolgt, erzählt von seinem außergewöhnlichen, bewegten Leben. (BO) Zeugen aus der Zeit des Dritten Reiches kann es nicht genug geben. Der Nachwelt zu dokumentieren, wie furchtbar die Nazis und ihre Schergen mit Menschen umgegangen sind, hilft wenigstens ein bisschen zu verhindern, dass so etwas noch einmal passiert. Martin Katz, ein in Wien lebender rumänischer Jude, war in seinen besten Jugendjahren permanent auf der Flucht vor seinen Verfolgern, und die gab es zuhauf, sogar in den eigenen Reihen. Sein Vater wurde von Nazitreuen erschlagen, seine Mutter hatte Auschwitz nicht überlebt. Auf welche Weise, etwa mit lebensgefährlichem Schwarzhandel, Martin Katz überlebt und dabei noch anderen Menschen zu täglichen Brotrationen verholfen hat, ist krimireif und eigentlich nicht zu fassen. Dazu war absoluter Überlebenswille erforderlich - und ein guter Schutzengel. Leidensstationen waren hauptsächlich Wien, auch Rumänien und Ungarn. Nach Kriegsende wollte Katz seine verlorene Jugend nachholen. Er erlag einer unersättlichen Lebensgier, begleitet von beeindruckenden, nicht immer ganz legalen, wirtschaftlichen Erfolgen in Bukarest, Wien und München. Auch große Misserfolge, bis zum Bankrott, stellten sich ein. Aber immer wieder gab es einen neuen Anfang, ein neues Leben. Seine späten Jahre verbringt der heute 91-Jährige wieder in Wien, ganz in der Nähe jenes Wohnviertels, wo er einst um sein nacktes Überleben kämpfen musste. *bn* Frieder Rabus
Medium erhältlich in:
70 KÖB St. Nimmerlein, Nimmerleinshausen,
Nimmerleinshausen
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Personen: Katz, Martin Lingens, Peter Michael
Katz, Martin:
Meine neun Leben : in Wien von den Nazis gejagt, in München die Prominenz erobert / Martin Katz. Journalistisch begleitet von Peter Michael Lingens. - Wien : Kremayr und Scheriau, 2011. - 239, XII S. : Ill.
ISBN 978-3-218-00822-8 fest geb. : ca. ? 19,90
Erfahrungsberichte und Lebensbilder - Signatur: BO Katz - Buch