Auf dem Weg nach Teheran sah ich aus dem Autofenster, mir wurde etwas übel und ich hielt mich an Christophers Knie fest. Sein Hosenbein war von den aufgeplatzten Blasen ganz naß. Wir fuhren an endlosen Reihen von Birken vorbei. Ich schlief.
Später hielten wir an, um uns zu erfrischen. Ich trank ein Glas Tee, Christopher eine Limonade. Es wurde sehr rasch Nacht.
Es gab einige Militärkontrollen, denn seit September herrschte Kriegsrecht, was ja eigentlich nichts zu bedeuten hatte in diesen Ländern, sagte Christopher. Wir wurden weitergewunken, einmal sah ich einen Arm, eine weiße Bandage darum und eine Taschenlampe, die uns ins Gesicht schien, dann ging es weiter.
Die Luft war staubig, ab und zu roch es im Wagen nach Mais. Wir hatten nur zwei Kassetten dabei; wir hörten erst Blondie, dann Devo, dann wieder Blondie, es waren Christophers Kassetten.
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Mainz
Personen: Kracht, Christian
Kracht, Christian:
1979 / Christian Kracht. - 1. Aufl. - Köln : Kiepenheuer & Witsch, 2001. - 183 S.
ISBN 978-3-462-03024-2 geb.
D blauer Pkt. - Signatur: D blauer Punkt Kra - Schöne Literatur