Eines ist klar: "Klausen ist ein Tatort." Was aber wirklich in diesem Südtiroler Ferienidyll für deutsche Touristen passiert ist, darüber gehen die Meinungen leidenschaftlich auseinander. Man erzählt von einem Überfall, einem gezielten Schuß aus dem Hinterhalt. Wer ist das Opfer, wer der Täter? Darüber gibt es zunächst nur abenteuerliche Spekulationen. Erste Verdächtigungen gehen naturgemäß in Reichtung der Pakistani und der Albaner auf der Ploderburg, aber bald geraten die Hintermänner in den Blick, deren Grundstücksspekulationen die Vorgänge plausibel zu machen scheinen. Jedoch werden nicht er einschlägig vorbestrafte Laner und sein Kontrahent Zurner verhaftet, sondern Gasser und seine Saufkumpane. Was beginnt wie eine Provinzposse, wächst sich aus. Immer mehr rückt die Autobahn, die A 22, ins Zentrum des Geschehens. Als dort eine Explosion geschieht, sind noch in der Nacht Journalisten aus aller Welt vor Ort.
Wie sich Öffentlichkeit bildet, wie eine Verwirrung die nächste stiftet, bis alle gewißheiten (oder was wir dafür halten) immer wahnhaftere Züge annehmen und schrill auf unser Handeln zurückwirken, das komponiert Andreas Maier zu einer bitterbösen Komödie über dieses vielleicht doch nicht so abgelegene Klausen.
Medium erhältlich in:
46 Lern- und Medienzentrum,
Mainz
Personen: Maier, Andreas
Maier, Andreas:
Klausen / Andreas Maier. - Frankfurt am Main : Suhrkamp, 2004. - 214 S. - (suhrkamp taschenbuch; .)
ISBN 978-3-518-45569-2 kart.
D blauer Pkt. - Signatur: D blauer Punkt Maie - Schöne Literatur