Krieg und Frieden ist eine "Ilias des 19. Jahrhunderts", ein Monumentalroman über die für Rußland und die europäischen Staaten schicksalhafte Epoche der Napoleonischen Kriege zwischen 1806 und 1812 mit einem Ausblick im Epilog auf die folgenden 8 Jahre. Tolstois weitgespannte historische Perspektive, die in der atemberaubenden Schilderung der entscheidenden Schlachten von Schöngraben, Auslerlitz und Borodino gipfelt, fürht über den ursprünglichen Plan einer Familienchronik mit historischem Hintergrund hinaus. Neben die historischen Gestalten - Napoleon und Alexander I., russische Staatsmänner und hohe Militärs - treten die Romanfiguren der beiden russischen Adelsfamilien Bolkonskij und Rostow, deren Lebensschicksale durch die Kriegsereignisse bestimmt werden. Das schon im Titel anklingende antithetische Prinzip im Aufbau des Romans wird in miteinander kontrastierenden Friedensepisoden und Kriegsszenen virtuos weitergeführt: Das Leben auf den Landgütern und in der Stadt mit seinen Familienfesten, Bällen, Jagden und Schlittenfahren wechselt mit Schilderungen von Kampfhandlungen, Märschen, Lagebesprechungen, Gesprächen im Unterstand ab. Diese Kontrastierung findet in den Charakterzeichnungen der Romangestalten ihren künstlerischen Höhepunkt.
Medium erhältlich in:
52 Lern- und Medienzentrum,
Mainz
Personen: Tolstoi, Leo N.
Tolstoi, Leo N.:
Krieg und Frieden / Leo N. Tolstoi. - 6. Aufl. - München : Artemis & Winkler, 1993. - 1643 S.
ISBN 978-3-538-06543-7 geb.
D - Signatur: D grüner Punkt Tolst - Schöne Literatur