Ein Buch über das Leben und das (Aus-)Sterben unterschiedlichster Tierarten. (NB) Lothar Frenz ist Biologe und Journalist für diverse Zeitschriften. Im Zuge seiner Arbeit nahm er bereits an dutzenden Expeditionen teil: Seine Reisen führten ihn in den Regenwald Amazoniens, nach Afrika und Asien. Dabei begleitete er Naturschützer, die das Überleben stark gefährdeter oder knapp vor dem Aussterben befindlicher Arten zu sichern versuchen. Leicht verständlich und anhand von zahlreichen Beispielen erklärt Frenz, dass es nicht genügt, einzelne Arten in Zoos oder ähnlichen Institutionen zu vermehren, um sie dann wieder auszuwildern. Denn wenn ihre Lebensgrundlagen, wie Nahrung und der Lebensraum gefährdet oder zerstört sind, dann können die Tiere auf lange Sicht nicht überleben. In eindringlicher Weise schildert er, dass das Verschwinden einer einzigen Art fatale Auswirkungen auf das Ökosystem in dieser Region, ja sogar überregional, haben kann. Ebenso behandelt er ethische Fragen: Wer entscheidet, welche Arten würdig sind, dass man um ihr Überleben kämpft und welche sind es nicht? Denn alle gefährdeten Arten zu erhalten, kann nicht gelingen. Ist es der beliebte Panda oder ein unbekannter Lurch, der allerdings eine wichtige Rolle in seinem Ökosystem spielt? Darf der Mensch Parasiten wie die Tsetse-Fliege als Überträgerin der Malaria ausrotten, obwohl sie Nahrung für zahlreiche Vögel ist, die wiederum als Nahrung für andere Lebewesen dienen oder als Bestäuber für verschiedenste Pflanzen? Viel zu oft greift der Mensch in diese empfindlichen Systeme ein, ohne dabei die Auswirkungen zu bedenken oder zu erkennen - wenn diese dann sichtbar werden, ist es leider oft schon zu spät. Ein beeindruckendes Werk, das zum Nachdenken über die Natur und die Rolle des Menschen als Teil dieser anregt. Für alle interessierten LeserInnen und besonders für Schulbibliotheken als Ergänzung zum Biologieunterricht zu empfehlen.

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Personen: Frenz, Lothar

Schlagwörter: Zukunft

Interessenkreis: Interessantes