Billy ist mit seiner Mutter bereits sechsmal in Florida umgezogen, weil seine Mutter darauf besteht, in der Nähe eines Adlerhorstes zu leben. Er selbst ist eine Art Schlangenflüsterer. Schräg und lesenswert. (ab 13) (JE) Der "Schlangenjunge", wie Billy an seiner Schule genannt wird, weil er zur Verteidigung gegen Spindeinbrüche eine lebendige Klapperschlange darin postiert hat, ist es leid, beinahe jedes Jahr umzuziehen. Beim nächsten anstehenden Umzug bucht er unvermittelt einen Flug (seine Ersparnisse reichen gerade dafür), um nach Montana zu fliegen. Dort lebt sein Vater mit seiner zweiten Ehefrau, den er endlich kennenlernen will. Wie aus dieser Situation eine sehr stimmige, spannende, empathische Geschichte rund um zwei Teilfamilien wird, die sich mit Drohnen, Natur- und Tierschutz, aber auch Gewehren durchaus auskennen, ist schwer zu beschreiben. Sehr stimmig ist allerdings die Erzählstimme, die Billy Dickens so sympathisch macht. Es sind auch seine Handlungen, sein Wille, sich für Schwächere einzusetzen. Als er einem Jungen zu Hilfe eilt, der im Schulflur verprügelt wird, zieht Billy die Aufmerksamkeit und den Ärger ein paar bulliger Lacrosse-Spieler auf sich. Die stellt er elegant und humorvoll ins Abseits. Er kann Gewalt nicht leiden und deshalb schließt er sich auch seinem Vater auf einer ganz speziellen Mission an. Dieses Buch lässt die LeserInnen in mehreren Ebenen mitreisen, da sind die Everglades von Florida und die Wildnis Montanas, die abwechslungsreiche, majestätische, manchmal gefährliche Tierwelt beider Bundesstaaten, indianische Geschichte, Familiengeschichte(n) und das Coming-of-Age des jungen Helden, der sich dem Vater und damit sich selbst annähert. Obwohl meiner Meinung nach die Frauengestalten ein wenig seichter gezeichnet sind, ist es ein vielschichtiger, gut lesbarer, toller Roman, der vor allem männliche, jugendliche Leser erfreuen wird.

Altersempfehlung: ab 13 Jahren.

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Personen: Hiaasen, Carl

Schlagwörter: Antolin