Die bildliche Darstellung von Traum- und Visionsberichten biblischer Texte in der Kunst des Mittelalters und der frühen Neuzeit steht unter zahlreichen Herausforderungen. Wie ist innerliches und individuelles Erleben darzustellen? Wie sind Räume des Heils, sind irdische und himmlische Sphäre, zu gestalten und in ihrer Unterschiedlichkeit sichtbar zu machen? Wie wird visionäre Gottesschau künstlerisch aufgegriffen, ohne zum theologischen Problem zu werden? Anhand ausgewählter Beispiele sollen die gefundenen Lösungsansätze besprochen werden, um schließlich besonders die Auferweckungsvision des Propheten Ezechiel (Ez 37), dargestellt von Johann Martin Schmidt (um 1770, Benediktiner-Stift Göttweig, Krypta) in ihren wirkungsästhetischen Konsequenzen auswerten zu können.
The pictorial representation of dream and vision reports of biblical texts in medieval and early modern art faces various challenges. How should inner and individual experiences be portrayed? How is the realm of salvation, are the earthly and the celestial sphere to make manifest in their differences? How is the vision of God artistically taken up without becoming a theological problem? Using selected examples, the approaches found will be discussed, in order to focus especially on the esthetical effect of the vision of resurrection of the prophet Ezechiel (Ezek 37), by Johann Martin Schmidt (ca. 1770, Benediktiner-Stift Göttweig, crypt).
Enthalten in:
Berliner Theologische Zeitschrift; 2019/1
(2019)
Serie / Reihe: Berliner Theologische Zeitschrift
Personen: Wenderholm, Iris
Wenderholm, Iris:
Gottes unsichtbarer Pinsel : Bilder von Vision und Traum in der Kunst / Iris Wenderholm, 2019. - Seite 110-131 : Illustrationen - (Berliner Theologische Zeitschrift) Traum und Vision
ohne Fachordnung - Zeitschriftenartikel