Im Zentrum der Predigtforschung steht der rhetorische Einzelakt. Der Beitrag regt demgegenüber einen homiletischen Perspektivwechsel an. Durch einen explorativen Vergleich mit der Serie wird die Predigt als eine Kommunikationsform beschrieben, der eine iterative Logik zu eigen ist (1.). So formiert sich das religiöse Reden als Wiederholung verfügbarer kultureller Repertoires, die sowohl im Blick auf ihre lokale Vollzugswirklichkeit als auch ihre transsituativen Einbettungsstrukturen analysiert werden kann; und auch die Rezeptionserfahrungen einer Predigt bleiben unterbestimmt, solange sie nicht in einer Heuristik der Iterabilität erschlossen werden (2.). Insgesamt ist die Predigtforschung so für Momente des Repetitiven zu sensibilisieren und ein Beschreibungsvokabular zu entwickeln, das Dynamiken der Variation, die Prozessualität von Religion und die Unabschließbarkeit existenzieller Sinnbildungsprozesse erfasst (3.).
Enthalten in:
Praktische Theologie; 2023/4 Zeitschrift für Praxis in Kirche, Gesellschaft und Kultur
(2023)
Serie / Reihe: Praktische Theologie
Personen: Stetter, Manuel
Stetter, Manuel:
Homiletik der Wiederholung : die Praxis des Predigens und die Logik des Seriellen / Manuel Stetter, 2023. - Seite 216-220 - (Praktische Theologie) Serien
Theologie - Zeitschriftenartikel