(Über)leben unter Extrembelastungen. (NK) Hanns-Christian Gunga ist Mediziner, Geologe und Paläontologe, forscht über Weltraummedizin und extreme Umwelten. Er stellt jedem Kapitel ein Beispiel einer Extremerfahrung voran und erklärt anhand dessen die körperlichen Vorgänge und Auswirkungen bei dieser Belastung. Im ersten Kapitel geht es um extreme Temperaturen, sei es Hitze oder Kälte, er erklärt, in welch begrenztem Bereich Wärmeregulierung funktioniert, welche Körperteile/Organe beteiligt sind und wie wichtig ausreichende Flüssigkeitszufuhr bei Hitze ist. Er macht verständlich, wieso Hitzewellen, wie sie in den vergangenen Sommern bei uns stattgefunden haben, so belastend sind, Männer dabei teilweise aggressiv werden oder warum extreme Kälte rasch zum Tode führt. Die weiteren Kapitel beleuchten die Auswirkungen auf unseren Körper durch Druck und zeigen, dass es für die Menschen, sollte die Erde unbewohnbar werden, (noch) keine Alternative ist, auf den Mond auszuwandern. In mehreren Kapiteln weist er auf die Wichtigkeit und Bedeutung von Schlaf für die Gesundheit von Körper und Geist hin und ist der Überzeugung, dass eine Umstellung unserer Uhren auf einen generelle Sommerzeit weitreichende Auswirkungen auf unsere Gesundheit haben würde, da diese nicht mit unserer inneren Uhr konform ist. Der Autor führt uns vor Augen, was für ein Wunderwerk unserer Körper, wie leistungs- und anpassungsfähig er ist, wie komplex die einzelnen Körperfunktionen zusammenspielen und weshalb sie so störanfällig sind. Gunga mahnt, dass wir unseren Körper nicht zusätzlich zu den klimatischen und sozialen Belastungen ständig überfordern sollen. Die Abbildungen sind nicht im Text eingebettet, sodass man sie teilweise suchen muss, liefern keinen weiteren Beitrag zum Verständnis und sind für mich daher entbehrlich. Davon abgesehen ein interessantes und aufschlussreiches Buch - allen Bibliotheken empfohlen.

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Personen: Gunga, Hanns-Christian Leinung, Mona (Ill.) Willke, Johanna (Ill.)