Ein breit angelegter Gegenwartsroman über Rassismus, Ausgrenzung und Fremdsein von nicht-amerikanischen Schwarzen in angloamerikanischen Ländern. (DR) Erzählt wird vordergründig die Liebesgeschichte zwischen zwei jungen Studierenden, zwischen Ifemelu und Obinze, zwei "Königskindern" aus akademisch geprägten Familien in Nigeria, die beide von der Sehnsucht nach einem Leben in Amerika erfüllt sind. Während die junge Frau ein Stipendium in Princeton erhält und mit wechselnden Partnern ein Yuppie-Leben führt, verschlägt es Obinze nach England, von wo er als Illegaler nach demütigenden Erfahrungen wieder zurück nach Nigeria abgeschoben wird. Dort kann er sich jedoch mittels mafioser Netzwerke als Unternehmer etablieren und gründet eine Familie, nachdem seine Jugendliebe den Kontakt zu ihm abgebrochen hat. Im Wesentlichen geht es der Autorin, die selbst eine Americanah ist, d.h. eine aus den USA nach Afrika Heimgekehrte, darum, die allgegenwärtigen Auswirkungen von Rassismus aufzuzeigen und gleichzeitig zu dokumentieren, wie sehr Hautfarbe, Haartracht und Klassenzugehörigkeit das Schicksal von Menschen bestimmen. Dies wird in vielen eingeschobenen und grafisch abgesetzten Blog-Zitaten, in Ifemelus "Raceteenth - Ein paar Beobachtungen über schwarze Amerikaner (früher als Neger bekannt) von einer nicht-amerikanischen Schwarzen" ausführlich beschrieben und diskutiert. Ein gewaltiges Epos, das auf 600 Seiten Infotainment in Buchform bietet und vom neuen Lebens- und Weltverständnis junger Nigerianer erzählt.
Personen: Grube, Anette (Übers.) Adichie, Chimamanda Ngozi
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NGO
Adichie, Chimamanda Ngozi:
Americanah : Roman / Chimamanda Ngozi Adichie. - Frankfurt a. M. : S. Fischer, 2014. - 604 S. - Aus dem Engl. von Anette Grube
ISBN 978-3-10-000626-4 fest geb. : ca. € 25,70
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