Montalbano-Krimi Nr. 16: Morbides Rätselspiel eines Psychopathen. (DR) Ein Fall, bei dem Montalbano fast der Appetit vergeht - was etwas heißen will. Nach einem furiosen und filmreifen Auftakt, bei dem ein altes Geschwisterpaar, das sich in einem religiösen Wahn immer mehr zurückgezogen hat und verwahrloste, auf Passanten schießt und von den Polizisten - und vor allem von Montalbano - bravourös überwältigt wird, herrscht Flaute im Kriminalgeschehen von Vigata. Nur eine übel mitgenommene aufblasbare Puppe aus dem Besitz des alten Mannes gibt dem Commissario zu denken. Zusätzliche Denkarbeit erhält er mit einem Brief, der ihn zu einer Art kriminalistischen Schnitzeljagd herausfordert, woraus sich ein gespenstisch-grausiger Kriminalfall entwickelt. Was natürlich zur Folge hat, dass Freundin Livia wieder nicht Besuch von Montalbano bekommt und verstimmt ist. Der Commissario ist nach wie vor in einer Lebenskrise und diskutiert nicht nur mit seinen Kollegen, sondern wie in vorausgegangenen Bänden auch mit seinem zweiten Ego. Und der tumbe Catarella darf als unbegabter Rätsellöser und einfacher Hilfspolizist weiterhin die komische Figur abgeben, bevor es zu einem ordentlichen Showdown kommt. - Durchschnittlich spannender, aber gut erzählter Krimi mit Anklang an nordische Kriminalliteratur à la Mankell. Krimi-Fans und LiebhaberInnen italienischer Küche gerne empfohlen.
Personen: Camilleri, Andrea Seuß, Rita (Übers.) Kögler, Walter (Übers.)
DR.D
CAM
Camilleri, Andrea:
¬Das¬ Spiel des Poeten : Commissario Montalbano liest zwischen den Zeilen / Andrea Camilleri. - Köln : Lübbe, 2015. - 268 S. - Übers. aus dem Ital. von Rita Seuß und Walter Kögler
ISBN 978-3-7857-2535-1 fest geb. : ca. € 20,60
DR.D - Belletristik