Von der Kritik wird der brasilianische Bestsellerautor Paulo Coelho nicht gerade zimperlich behandelt. Und auch sein neuestes Werk, mit dem er die Trilogie "Und am siebten Tag ..." nach "Am Ufer des Rio Piedra saß ich und weinte" (BA 2/98) und "Veronika beschließt zu sterben" (BA 5/00) abschließt, wird kaum Lorbeeren einheimsen. Ging es im 1. Teil der Trilogie um Liebe, im 2. um den Tod, so widmet sich Coelho nun dem Thema Macht. Inspiriert von Dürrenmatts "Der Besuch der alten Dame" führt der Autor einen Fremden in ein abgelegenes Pyrenärendorf. Dort bringt er mit Hilfe eines Goldbarrens eine junge Frau in Versuchung und stellt mit noch mehr Geld die Dorfbewohner auf die Probe, ob sie bereit sind, das Gebot "Du sollst nicht töten" zu brechen. Lange wogt der Streit der Argumente hin und her, bis am Ende das Gute doch noch knapp triumphiert. Obwohl die Handlung recht schablonenhaft und konstruiert daherkommt und über allem die christlich-mystische Botschaft des Autors schwebt, wird das seinen weiteren Erfolg beim Publikum kaum mindern. Mit entsprechender Nachfrage ist zu rechnen.
Personen: Coelho, Paulo
DU
COE
Coelho, Paulo:
¬Der¬ Dämon und Fräulein Prym : Roman / Paulo Coelho. - Zürich : Diogenes, 2001. - 199 S. ; 19 cm ¬O¬ demônio e a Srta. Prym. - Aus dem Portug. übers.
ISBN 3-257-06282-6 fest geb. : DM 34.90, EUR 17.90
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