Wie die Globalisierung unser Leben verändert. (GS) Der Autor, Starkolumnist der "New York Times", entwirft in seinem faszinierenden Buch ein umfassendes Bild von den technischen Hintergründen und den wirtschaftlichen Auswirkungen der Globalisierung. Die globalisierte Netzwerkgesellschaft, die Friedman erkundet, hat die Welt von einer Kugel in eine flache Plattform verwandelt, auf der amerikanische Steuererklärungen genauso wie ärztliche Bulletins über Nacht in Indien bearbeitet werden. Seit China im Jahr 2001 der WTO beigetreten ist, werden dort von westlichen Konzernen zunehmend "Off-Shore-Unternehmen" gegründet. Um Indien und China geht es in diesem Buch vor allem. Sie sind laut Friedman die Gewinner der Globalisierung, die erst jetzt so richtig begonnen habe. Beide Staaten haben eine große Zahl technisch hervorragend ausgebildeter Hochschulabsolventen. Diese Heerscharen brillanter Arbeitskräfte, die, ohne auswandern zu müssen, an ihrem PC in harter Arbeit rund um die Uhr die Jobs der westlichen Welt für billige Löhne übernehmen, sind für Friedman die Vorboten einer Welt, für die die USA schlecht gerüstet sind. Und so nimmt einen großen Teil seines rasanten Berichts der Versuch ein, den angstgeschüttelten USA vorzuhalten, dass es mit dem Rücken zur Zukunft steht. Seine Thesen und Visionen veranschaulicht Friedman an einer Vielzahl von Beispielen. Schade ist bloß, dass er die EU, deren Situation sich in mancherlei Hinsicht von jener der USA unterscheidet, praktisch völlig ignoriert. Trotz dieses blinden Flecks ist Friedmans Reportagensammlung von Anfang bis zum Schluss ein ungemein interessantes und spannendes Buch. Wer mehr über die Mechanismen und Formen der Globalisierung erfahren möchte, wird kaum eine bessere Quelle finden. *bn* Karl Vogd

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Personen: Friedman, Thomas L. Bayer, Michael (Übers.) Freundl, Hans (Übers.) Pfeiffer, Thomas (Übers.)

Schlagwörter: Globalisierung