Ein besonders poetisches Buch über das Staunen und das Träumen. (ab 5) (JD) Ein Kind, es bleibt offen, ob Bub oder Mädchen, bezieht mit seiner Schriftsteller-Mama ein Ferienhäuschen in einer einsamen Gegend. Rundherum nur Regen und Langeweile. Das Kind flüchtet sich in ein Computer-Spiel. Die Mama schickt es vor die Tür, wo es versehentlich seine Spielkonsole verliert. Und plötzlich gehen ihm die Augen auf und es entdeckt Tiere, Gerüche, seltsame Formen, hinter dem Regen auftauchende Sonnenstrahlen und eine fremde neue Welt. Als es heimkommt, scheint ihm aus dem Spiegel der momentan fehlende Papa entgegenzulächeln, der ihm sicherlich all diese Dinge gezeigt hätte. Papa ist nicht da, Mama hat keine Zeit - da fühlt sich das Kind verlassen und "wie ein einsamer Baum mitten im Sturm". Aber dann zeigt es Initiative und kommt wieder ins Staunen, ins Träumen. Dann steht die Welt kopf. Alles Erfahrene erhält eine neue Bewertung. Als das Kind zurückkehrt und die Mama für sie beide heiße Schokolade zubereitet, reicht es, dass sie einander in die Augen schauen, um sich auch ohne Worte zu verstehen. Die farbintensiven Bilder spiegeln die Verlassenheit ebenso wie die staunende Entdeckerfreude, die Langeweile wie die Geborgenheit. Ein bemerkenswertes, stilles, poetisches Buch. Sehr zu empfehlen ab 5 Jahren.
Personen: Alemagna, Beatrice Kootz, Anja (Übers.)
JD.TA
ALE
Alemagna, Beatrice:
¬Ein¬ großer Tag, an dem fast nichts passierte / Beatrice Alemagna. Aus dem Franz. von Anja Kootz. - Weinheim : Beltz & Gelberg, 2018. - [19] Bl. : überw. Ill. (farb.) ; 30,5 cm
ISBN 978-3-407-82381-6 fest geb. : ca. € 15,40
JD.TA - KuJ-Belletristik