Der 11-jährige Erik ist zwar schlecht in Deutsch, weil er beim Aufsatzschreiben immer eine Schreibblockade hat, aber in Wahrheit kennt seine Phantasie keine Grenzen. Eines Tages entdeckt er beim Heimweg einen Zettel mit einer geheimnisvollen Nachricht: "bellek ayni karpuz inan". Mit viel Phantasie und Wortspielerei entziffert er die Wörter als Anweisung: "Belle keine Kapuzen an". Auch die zweite Nachricht "sahte her erik" erklärt sich Erik als an ihn gerichtete Anweisung: "Sachte, Herr Erik". Erik findet immer mehr Zettelchen und entwickelt fast eine Zettel-Suchmanie. Die als Hinweise interpretierten Wörter sind für Erik eindeutig Nachrichten eines bösen Geheimbundes, der Kindern Haare abschneidet und dafür einen Bart wachsen lässt, um ihre Phantasie (die durch die Haare aus dem Kopf kommen) statt in die Höhe in die Erde hinunter zum Meister steuern zu lassen. In Wahrheit sind die Notizen Versuche eines türkischen Poeten, der seine unglückliche Liebe in Worte fasst ("kalp bir sahne" heißt nicht nach Eriks Deutung "Kalb Bier Sahne", sondern übersetzt "das Herz eine Bühne"). Nach der Begegnung mit dem Poeten hat Erik schließlich in der Schule keine Schreibblockade mehr. Eine sehr kreative und spannende Geschichte, die zur Sprachspielerei und zum Mitraten anregt! Bei den kursiv gedruckten Textpassagen, die die Gedankenspiele von Erik wiedergeben, geht allerdings mit der deutsche Autorin mit türkischen Wurzeln fast ein bißchen zu viel die Phantasie durch, sodass die Geschichte zu den Zettel-Informationen fast zu konfus wird und auszuarten droht. Doch am Ende wird das Bild schlüssig, und die jungen (und alten) Leser spinnen garantiert auch noch lange nach der Lektüre die Infos der Zettel-Wörter weiter. Sehr empfehlenswert! *Bücherschau* Biene Tanner

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Personen: Çelik, Aygen-Sibel

Interessenkreis: roter Punkt