Trauerbewältigung nach dem Krebstod der besten Freundin. (BO) Gabi, kaufmännische Leiterin einer Klinik auf Rügen, und die Psychologin Tine sind beste Freundinnen und als solche mittels SMS in Verbindung. Tine muss sich im Februar 2013 einer Tumoroperation unterziehen und stirbt im Mai des Folgejahres an Krebs. Das Buch gibt nun die SMS-Unterhaltung der Freundinnen in diesem Zeitraum wieder und wird von Susanne Preusker mit erklärenden Texten ergänzt. In den SMS geht es meist um Ankündigungen von Besuchen, um Familienmitglieder oder um alltägliche Begebenheiten, die sich beste Freundinnen erzählen. Das Buch hat etwas mehr als 100 Seiten, der Textanteil ist jedoch gering, da die SMS in Bildschirmgröße wiedergegeben werden. Bei der Lektüre hatte ich oft das Gefühl, ungehörigerweise eine sehr private Unterhaltung mitzulesen - was nach Tines Tod tatsächlich jemand tut: Denn Gabi fährt fort, Nachrichten an Tine zu schreiben, ohne zu wissen, dass deren Handy längst abgemeldet und die Nummer gleich anschließend neu vergeben wurde. In einem kurzen Telefonat erfährt Gabi, dass ihre kleinen Botschaften eine ganz besondere, heilende Wirkung für eine völlig fremde Person hatten. Trauerbewältigung sieht für jeden Menschen anders aus und das vorliegende Buch ist eine Form davon. Wenn sich jemand jetzt gerade in einer ähnlichen Phase des Abschieds befindet, wird er oder sie Preuskers "Ich schreib dir einfach weiter" ganz sicher anders lesen als die Rezensentin, die zwar voll Mitgefühl war, aber keinen Zugang zur Veröffentlichung der SMS-Unterhaltung fand.
bn.bibliotheksnachrichten / Doris Göldner

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Personen: Preusker, Susanne

Schlagwörter: Sterben Tod Trauer Freundschaft Krankheit Abschied Freundin Krebskrankheit