Sammies Vater ist bei einem Grillunfall ums Leben gekommen. Seither plagen ihn schlimme Alpträume. Halt gibt ihm sein Freund Leander. Als dieser ihm jedoch die erste Liebe ausspannt, seine Mutter heiratet und sein Dackel stirbt, gerät seine seelische Welt aus den Fugen. Der 15jährige besorgt sich verbotene Pornos und Horrorfilme, onaniert pausenlos, quält kleine Kinder, Behinderte und Aussiedler und belästigt Schülerinnen sexuell. Wie in "Besinnungslos besessen" (BA 10/95) will J. Frey den fast irreparablen Rückzug in sich selbst und die seelischen Wege zur Gewalt aus Vernachlässigung nachzeichnen. Der gut lesbare und aus wechselnden Perspektiven erzählte Roman erreicht die Qualität des genannten Titels jedoch nicht. Sammies Trip nach unten ist gespickt mit vereinfachten Kausalitäten und wirkt "hingeschludert". Die stete Erwähnung des Pornokonsums und die Penisprobleme des Protagonisten nerven zunehmend, da unmotiviert eingeflochten. Es gibt weitaus bessere Bücher zum Thema.
Personen: Frey, Jana
JE
FRE
Frey, Jana:
Kein Wort zu niemandem. - Wien : Ueberreuter, 1998. - 175 S.
ISBN 3-8000-2553-1 fest geb. : 26,80
JE - KuJ-Belletristik