Eine etwas korrigierte Sicht des Ersten Kreuzzugs, faktenreich und spannend erzählt. (GE) Als Papst Urban II. 1095 in Clermont zur Eroberung der Heiligen Stätten in Jerusalem aufrief, löste er, indem er den Teilnehmern die Vergebung sämtlicher Sünden zusagte, in der Ritterschaft Frankreichs ein wahres Kriegsfieber aus. Den mühsamen Weg dorthin mit seinen Transportschwierigkeiten, Eifersüchteleien zwischen den Teilnehmern und blutigen Schlachten schildert Peter Frankopan, Leiter des Byzantinistik-Zentrums in Oxford, in souveräner Manier quellenorientiert und faktenreich. Interessant ist aber die Frage nach den Ursachen: In bisherigen - von lateinischen Geschichtsschreibern verzerrten - Schilderungen galt Papst Urban II., der mit einem Gegenpapst konkurrierte, als Hauptinitiator des Ersten Kreuzzuges. Frankopan zeigt nun anhand bislang meist unberücksichtigter griechischer Primärquellen (z.B. der "Alexia"), dass es Kaiser Alexios I. Komnenos von Byzanz war, der um den Erhalt seines Reiches mit den Türken kämpfte und vehement bei Urban zur Rettung der Christenheit militärische Hilfe forderte, die eine Ereigniskette auslöste, welche die mittelalterliche Welt fundamental veränderte. Weiterführende Literaturangaben, fünf Karten und ein Register ergänzen diese etwas korrigierte und spannend erzählte Sicht der Ereignisse des Ersten Kreuzzuges.
bn.bibliotheksnachrichten / Karl Krendl

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Personen: Frankopan, Peter Juraschitz, Norbert (Übers.)

Schlagwörter: Byzantinisches Reich Heiliger Krieg Kreuzzug