Vor drei Jahren ist Ivy von einem Tag auf den anderen verschwunden. Nun ist sie wieder da, steht eines nachmittags vor Callies Tür. Die kann ihr nicht lange böse sein, auch wenn sie sehr unter dem Verschwinden ihrer damals besten Freundin gelitten hat. Schon bald verbringt Callie wieder jede freie Minute mit Ivy – und bezahlt am Ende beinahe mit ihrem Leben dafür … 2009 hat Alice Kuipers mit „Sehen wir uns morgen?“ ein außergewöhnliches Jugendbuch vorgelegt. Der berührende Roman, zusammengesetzt aus Post-it-Zetteln, die Mutter und Tochter einander an der Kühlschranktür hinterlassen, wurde zum internationalen Bestseller, der in mehr als 30 Ländern erschien. „Sommerdunkle Tage“ reicht nicht an diesen Erfolg heran, entwickelt weder die sogartige Wirkung noch berührt er auf ähnliche Weise. Das neue Jugendbuch der britischen Autorin bietet auf andere Art Spannung. Was als typischer Teenie-Roman beginnt – in Yvis Leben dreht sich neben Fitness und coolen Klamotten vor allem alles um Jungs und verrückte Abenteuer – entpuppt sich schließlich gleich in mehrfacher Hinsicht als psychologisch-feinsinniges Drama. Erzählt wird auf zwei Handlungsebenen: zum einen aus Sicht von Kurt, Schülerzeitungs-Redakteur und einen Jahrgang über Callie, der die aktuellen Ereignisse am letzten Tag der Erzählkette beschreibt. Zum anderen mal aus der Perspektive von Ivy, mal aus der von Callie, beginnend „14 Tage zuvor“. Wechselnde Ich-Perspektiven und wilde Zeitsprünge machen „Sommerdunkle Tage“ zu einer anspruchsvollen, zuweilen auch anstrengenden Lektüre. Wer sich davon nicht verunsichern lässt, wird am Ende aber mit einem Plot belohnt, der es in sich hat und dafür sorgt, dass das Gelesene plötzlich komplett neu bewertet werden muss. Atmosphärisch dicht, (sommer-)dunkel, zuweilen beklemmend und spannend bis zum Schluss.

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Personen: Kuipers, Alice Viebig, Angelika Eisold (Übers.)