Sensible Annäherung an Lebensentwürfe. (DR) Opal hat sich ihren Namen selbst ausgesucht, sie folgt den Zeichen, die sie im Leben wahrnimmt und verlässt mit ihrem Sohn Zack ihren Heimatort. So landet die junge Frau neben Rose, die seit fünf Jahren um ihren bei einem Verkehrsunfall verstorbenen Sohn trauert. Oder besser gesagt, sie kreist um die Trauer, putzt zwanghaft das Haus und nimmt ihren Ehemann Ned als lästigen Schatten wahr. Ned wartet, dass Rose wieder in die sogenannte Normalität zurückfindet; bis dahin kümmert er sich um seine Autowerkstatt und freut sich auf Donut und Kaffee im Imbiss bei einer dem Leben zugewandten Freundin aus Schultagen. Zack und Opal, Rose, Ned und der verstorbene Toddy sind die Hauptfiguren dieser Tragikkomödie: Abschiede, Neuanfänge, der ganz normale Wahnsinn, das Ringen um Gerechtigkeit und das Abdriften in Zwangsvorstellungen. Am Ende der Geschichte hat sich Rose aus dem Trauerschleier mitten ins Leben hinein vorgekämpft, Opal und der kleine Zack haben die Pionierin Rose aus ihrer Festung herausgeliebt. Ein wunderschöner Roman, der flüssig geschrieben mit vielen Details aufwartet, niemals kitschig wird und einen beim Lesen die Tränen wegblinzeln lässt. Meine Lieblingsperson ist Ned - und dass der Roman sehr zu empfehlen ist, habe ich doch bereits gesagt. *bn* Christina Gastager-Repolust
Personen: Leclaire, Anne D.
DU
LEC
Leclaire, Anne D.:
Tür an Tür : Roman / Anne D. Leclaire. - Hamburg : Hoffmann und Campe, 2002. - 398 S. - Aus dem Amerikan. von Kathrin Razum
ISBN 3-455-04101-9 fest geb. : ca. Eur 22,60
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