Bei Beckett geht es um Leichen. Nur: In Dr. Hunters viertem Fall werden die erst nicht gefunden - und dann nicht weiter gesucht. Dementsprechend braucht man sich auch gar nicht erst auf Fäulnisgefachsimpel und Knochenkocherei freuen. "Verwesung", im Original passender "The Calling of the Grave" betitelt, ist viel klassischer Suspense- und wenig Autopsie-Thriller. Nach einem etwas längeren Vorspiel über die acht Jahre zurückliegende Suche nach den verbleibenden zwei Opfern des Vierfachkillers Monk, geht es für Dr. Hunter zurück nach Dartmoor. Monk ist aus dem Gefängnis ausgebrochen, und Hunter bekommt einen ominösen Anruf von Sophie Keller, die er seit den Ermittlungen damals nicht gesehen hat. Als sie überfallen wird, bleibt er trotz berechtigter Vorbehalte mit der undurchsichtigen Ex-Psychologin in ihrem abgelegenen Häuschen. Man muss kein Genie sein, um sich auszurechnen, dass der flüchtige Monk die beiden längst ins Visier genommen hat. Das Grundgerüst der Geschichte ist geradezu ärgerlich konstruiert, Hunter tappst blindlings von Falle zu Falle und manche Nebenfiguren sind so gemein und ungerecht, dass sie auch als Schurken in einem Superheldencomic taugen würden. Wenn man darüber hinwegsehen kann, gibt es: nebliges Moor, Beklemmung, Gänsehaut und einen wahrhaft monströsen Mörder. (kab)
Personen: Beckett, Simon Hesse, Andree (Übers.)
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BEC
Beckett, Simon:
Verwesung : Thriller / Simon Beckett. - 1. Aufl. - Reinbek : Wunderlich, 2011. - 443 S. ¬The¬ Calling of the Grave. - Aus dem Engl. von Andree Hesse
ISBN 978-3-8052-0867-3 fest geb. : ca. Eur 23,60
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