"Was machen wir jetzt?" - Diese Frage stellt sich auch Fred Kaufmann, Mitte 40, beruflich erfolgreich aber privat unglücklich. Er schlägt sich mit dem Umstand herum, ein ganz anderer geworden zu sein, als der, der er immer gern gewesen wäre. Seine Ehe droht zu scheitern, seine 17-jährige Tochter hat sich in einen tibetischen Lama verliebt und will mit ihm nach Indien auswandern, sein Job füllt ihn nicht aus. Nun ist er auf der Suche nach Sinn, neuem Leben, Zukunft. Seine Frau Claudia sucht ihrer Ehekrise mit der Hinwendung zum Buddhismus zu begegnen und möchte lernen, wie man Glück und Leid in den Pfad zur Erleuchtung umwandelt, Fred hilft ein Seitensprung mit einer 20 Jahre jüngeren Spanierin auch nicht wirklich weiter. Er empfindet sich als Gefangener des Alltags, weiß nicht mehr, was er will und ist auf der Flucht vor dem Altern, dem Ende seiner Ehe, vor seinen Ansprüchen an sich selbst. Als Ort der Wandlung erweist sich schließlich ein buddhistisches Kloster in Südfrankreich, in das Fred seine Tochter begleitet und in dem ihm einiges klar wird. Die Autorin und Filmemacherin Doris Dörrie ist eine Meisterin im Aufspüren und Schildern der Komik alltäglicher Situationen, sie zeichnet ihre Figuren liebevoll und ironisch, aber die Antwort auf die Titelfrage fällt in diesem Fall nicht wirklich überzeugend aus. Ursula Stock *Sz* Jänner 2001
Personen: Dörrie, Doris
DR
DÖR
Dörrie, Doris:
Was machen wir jetzt? : Roman / Doris Dörrie. - Zürich : Diogenes Verlag, 2000. - 303 S.
ISBN 978-3-257-06227-4 fest geb. : ATSca. Eur 291,00
DR - Belletristik